Kundenbindung durch Kundenkarten

Stammkunden gewinnen und Anreize schaffen durch clevere Systeme

In einem sich ständig wandelnden Markt wie dem Außer-Haus-Bereich und der Gastronomie wird Kundenbindung immer wichtiger. Neben einem einheitlichen Markenauftritt und qualitativ hochwertigen Produkten gibt es weitere Möglichkeiten, euch von den Mitbewerbern zu unterscheiden und Anreize für eure Gäste zu schaffen. Ein cleveres Kundenkartensystem zählt unbedingt dazu.

Kundenkarten Gastronomie

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Zahlreiche Funktionen

Während Kundenkarten in Papierform früher hauptsächlich genutzt wurden, um Stempel zu sammeln, beispielsweise für die zehnte Tasse Kaffee oder eine bestimmte Anzahl von Broten, dient sie heute unter anderem als Zahlungsmittel, Informationsmedium, Rabattmarke und vieles mehr. Je nach Anlass und Kundentyp können die verschiedenen Funktionen beliebig variiert werden. Ein paar Beispiele aus der Praxis:

1. Vapiano: bezahlt wird erst zum Schluss

Wer schon einmal in einem der systemgastronomischen Restaurants von Vapiano gewesen ist, kennt das Prinzip: Beim Betreten wird einem eine Kundenkarte in die Hand gedrückt. Auf diese Karte werden nun alle Speisen und Getränke durch das Personal gebucht, das die Speisen an der Theke zubereitet. Mit dem Abkassieren müssen sich diese Mitarbeiter hingegen nicht beschäftigen, denn bezahlt wird die Summe auf der Karte erst beim Verlassen des Restaurants.

2. Vectron & bonVito: der intelligente Kaffeebecher

Erst vor Kurzem hat die Firma Vectron auf einer Fachmesse die neuste Version der virtuellen Stempelkarte für Kaffee vorgestellt: einen Kaffee-to-go-Becher, der mit einem Strichcode versehen ist. Der Strichcode kann an der Kasse eingescannt werden und führt direkt zum Kundenkonto – das entweder personalisiert oder anonym geführt wird. Aber mit diesem System ist es nicht nur möglich, Stempel zu zählen und anfallende Rabatte zu verrechnen, sondern der Becher fungiert gleichzeitig als Geldkarte. Der Kunde kann seinen Kaffee also bequem aus dem Laden mitnehmen und bezahlen, ohne ihn aus der Hand zu legen.

Kundenkarten Gastronomie

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3. Starbucks Amerika: Personalisierung von Angeboten

Im November hat die amerikanische Kaffeekette Starbucks bekannt gegeben, dass sie in ein neues Start-up investiert. Die Firma Takt entwickelt eine Software, die es ermöglichen soll, aufgrund des Kaufverhaltens einzelner Kunden Angebote individuell zuzuschneiden. Der Vorteil für die Kunden: Sie bekommen Produkte als Zusatzverkäufe ermäßigt angeboten, die zu ihnen passen. Aber auch die Händler können von dem System profitieren: Denn langt ein Käufer bei bestimmten Produkten ohnehin regelmäßig zu, kann an dieser Stelle auf einen weiteren Kaufanreiz verzichtet werden.

Praktischer Nutzen

Zum erfolgreichen Kundenbindungssystem zählt neben einer klaren Kommunikation der Angebote auch das wiedererkennbare Layout. Kundenkarten können dem Markenauftritt entsprechend individualisiert werden. Heutzutage ist Plastikkarten bedrucken kaum mehr ein Aufwand und kann schnell über das Internet abgewickelt werden. Kundenbindungssoftware ermöglicht die Festlegung der gewünschten Funktionen.

Kundenkarten Gastronomie

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In der Regel können Kundenkarten, die zunächst anonym geführt werden, auch im Nachhinein personalisiert werden. Bietet ihr euren Gästen beides an, so können sie wählen, welche Daten sie von sich preisgeben wollen und welche nicht. Auf diese Weise lasst ihr niemanden zurück. Ist das Vertrauen erstmal geschaffen, lassen sich über Rabatt- und Belohnungsaktionen aus Gelegenheitskunden häufig Stammkunden machen.

Vorteile von Kundenclubs

Interessant für die Gastro- und Eventbranche dürfte auch folgende Idee sein: der Kundenclub. Hier ist der Besitz einer Kundenkarte mit einer Mitgliedschaft verbunden, die Vorteilen für beide Seiten mit sich bringt. Die Vorteile müssen deutlich kommuniziert werden, um den Nutzen für den Kunden hervorzuheben. Gute Gründe für die Gründung eines Kundenclubs sind:

  • Kundenbindung verbessern
  • Neukundengewinnung
  • Etablierung eines Informationssystems für Aktionen
  • Bindung von Vertriebspartnern