Für Arbeitnehmer und Arbeitgeber ist das Thema Kurzarbeit im Homeoffice mit vielen Herausforderungen verbunden. Zahlreiche rechtliche Unklarheiten und Ungewissheiten von den Betroffenen sorgen für schlechte Stimmung und Demotivation. Die gewohnte Alltagsstruktur ist weg, oder sagen wir eher: der Arbeitsalltag. Früh aufstehen, ins Büro fahren, Rechner anmachen, Mails checken … einfach aufgeräUnumt sein. Vor allem die Angst vor Kündigung und der Zukunft beschäftigt viele, die aktuell in Kurzarbeit sind oder schon ihren Job verloren haben.
Gleichzeitig steht man jetzt da mit viel neu gewonnener Zeit. Zeit, die genutzt werden kann, um Neues auszuprobieren. Vielleicht hattest du schon immer die ein oder andere Sache im Kopf die du schon immer mal machen möchtest. Jetzt hast du Gelegenheit, um herauszufinden, was noch alles möglich ist und die Krise als Chance zu nutzen
Tipps & Tricks zur Motivation während der Kurzarbeit im Überblick |
Finanzielle Sicherheit ist Priorität
Die plötzliche Kurzarbeit kann leider auch zu einigen finanziellen Engpässen führen. Welche Möglichkeiten stehen dir offen, um dennoch für deine finanzielle Sicherheit zu sorgen?
Wenn plötzlich Geld fehlt, man aber gleichzeitig Zeit “übrig” hat, liegt der Gedanke nahe, sich während der Kurzarbeit einen Nebenjob zu suchen. Das ist in Absprache mit deinem Hauptarbeitgeber möglich. Allerdings wird das Geld, das du verdienst, dann mit deinem Kurzarbeitergeld verrechnet.
Ausnahme hier: Entscheidest du dich für eine Nebenbeschäftigung in einem systemrelevanten Bereich, ohne insgesamt über dein normales Nettogehalt zu kommen, hat das keinen Einfluss auf das Kurzarbeitergeld.
Also: Wenn du dir etwas dazuverdienst, kombiniere das doch gleich mit einem wichtigen Beitrag für die Gesellschaft und hilf zum Beispiel im Supermarkt um die Ecke oder unterstütze Apotheken, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen. Übrigens: Hattest du vorher schon eine Nebentätigkeit, werden Einkünfte daraus nicht aufs Kurzarbeitergeld angerechnet.
Zeit dich weiterzubilden
Besser kann man die Zeit, die einem auf einmal (unfreiwillig) zur Verfügung steht, wohl kaum nutzen. Wie oft hast du schon über eine Weiterbildung nachgedacht und dann hat es doch zeitlich nicht gepasst? Jetzt wäre genau der richtige Moment – für dich und deine Firma. Denn die Kombination von Kurzarbeit und Weiterbildung ist sehr erfolgversprechend, weil nach der Krise mit noch besser ausgebildeten Mitarbeitern wieder durchgestartet werden kann.
Doch wie eine Fortbildung machen in Zeiten, in denen mit #stayathome bzw. #wirbleibenzuhause dazu aufgerufen wird, in der Wohnung zu bleiben, und viele im Home Office arbeiten? Nicht erst seit Corona kann man sich bequem von zu Hause aus online weiterbilden.
Informiere dich zu beruflichen Weiterbildungen, den zahlreichen staatlichen Förderungsmöglichkeiten und besprich diese mit deinem Arbeitgeber, damit es nach der Krise karrieretechnisch noch besser für dich aussieht! Du kannst zum Beispiel Englisch oder Spanisch lernen, mehr über Online- und Social- Media-Marketing erfahren, deine BWL-Kenntnisse auffrischen oder eine Fortbildung im Bereich Qualitätsmanagement machen. Eine Weiterbildung hilft dir für zukünftige Gehaltsverhandlungen im Unternehmen oder für etwaige Bewerbungen, falls sich dein Unternehmen doch nicht mehr aufrappeln können sollte. Lies dazu auch mehr in unserem Fortbildungsartikel.
Was du sonst noch mit deiner (unfreiwilligen) Freizeit machen kannst
Natürlich ist es etwas makaber, mit Blick auf Kurzarbeit von Extra-Freizeit zu sprechen. Letztendlich haben wir aber unterm Strich wirklich mehr Zeit für Dinge, die sonst vielleicht zu kurz kommen. Gleichzeitig kommen in Zeiten von Corona und Home Office natürlich auch zusätzliche Aufgaben auf uns zu und insbesondere für Familien bedeutet die derzeitige Situation eine große Mehrbelastung. Deshalb umso wichtiger: Auch Zeit für sich einplanen, die eigenen Emotionen, Sorgen und Gedanken ernst nehmen. Physische Distanz wahren, aber keine soziale Distanz (#wirbleibenzuhause)!
Über die Möglichkeit zur beruflichen Weiterbildung wurde schon gesprochen: Gerade jetzt wäre die Zeit dafür, sich für die (digitale) Zukunft zu wappnen. Aber vielleicht wolltest du ja auch schon immer mal Stricken lernen oder dein Badezimmer renovieren oder einen Roman schreiben oder ein Möbelstück bauen oder das Sauerteigrezept von Oma ausprobieren. Vielleicht möchtest du auch nur auf dem Sofa sitzen und Serien gucken – das ist natürlich genauso okay.
Strukturiere deinen Tag
Dein gewohnter Arbeitsalltag ist jetzt weggebrochen, das ist ungewohnt. Es ist daher okay, wenn du die ersten Tage oder sogar Wochen dich erstmal planlos fühlst. Lass es zu, wenn du dich mal antriebslos fühlst oder nicht weißt was du machen sollst. Es braucht seine Zeit um zu akzeptieren, dass der Alltag nun etwas anders strukturiert werden muss.
1. Bestimme deine Prioritäten
Was möchtest du heute erreichen? Was muss im Haushalt erledigt werden und wie viel Zeit möchtest du dir für eine Hobbies nehmen?
Am täglichen Haushalt kommt man nicht vorbei aber auch die restliche Zeit sollte sinnvoll strukturiert werden. Wenn du schon immer mal eine neue Sprache lernen wolltest, ist das vielleicht die richtige Zeit. Nimm dir jede Woche dafür feste Zeiten um deiner neuen Leidenschaft oder auch alten Hobbies nachzugehen. Natürlich liegt es an dir, wie sehr du deinen Routinen folgen möchtest, aber ein grober Plan hilft dir am Tag dich nicht orientierungslos zu fühlen.
2. Führe Routinen ein
Aufgrund dieser „Auszeit“ gibt es für dich auch quasi keinen Termindruck mehr. Es ist sehr angenehm, ohne Stress in den Tag zu starten. Arbeite an einer täglichen Routine, wie zum Beispiel eine geregelte Frühstückszeit oder Workout Zeiten.
Heutzutage rutscht man aber schnell auch ins “Daddeln” am Handy oder sogar an der Konsole rein. Auch das darf mal sein, allerdings ist es ratsam dich dort auch selbst zu regulieren z.B. kannst du dein W-LAN so einstellen, dass es um 1 Uhr nachts ausgeht.
3. Definiere deine Ziele
Einer der wichtigsten Tipps, um trotz Kurzarbeit motiviert zu bleiben, ist sich täglich Ziele zu setzen und auch einige die du langfristig erreichen möchtest. Beginne eine Liste mit den Zielen für den Tag und auch für die Woche zu schreiben. Nimmst du dir zu viel vor und hast zu viele Tagesziele aufgestellt kann so eine Liste helfen dir klar zu machen, was du an einem Tag alles schaffen kannst und was nicht.
Dadurch lernst du gut, wie du deine Prioritäten und deine Zeit einschätzen kannst. Ab sofort hat dein Hobbie einen Tagesplan! Hobby-Zeit kann zwischen Frühstück und Mittagessen sein und nimmt fast den halben Tag ein! Damit hast du deinen Tag sinnvoll genutzt. ?
4. Bleib flexibel
Rituale tun uns gut um produktiv zu sein und den Tag besser wahrnehmen zu können. Allerdings müssen wir auch manchmal unsere Flexibilität nutzen, um spontane Wünsche zu erfüllen oder Gelegenheiten zu nutzen.
Möchtest du einen Spaziergang mit deiner Freundin oder deinem Freund am Vormittag unternehmen, spricht nichts dagegen auch mal deine Routine zu brechen. Deine gewonnene Freiheit ist eine unglaubliche Chance dich und deine Umgebung neu kennenzulernen. Bleib also flexibel in deinem Alltag und auch in deinem Kopf.
5. Formuliere eine „Erkenntnis des Tages“
Wenn die letzten Gedanken vor dem Schlafen im Kopf kreisen, lässt es sich wunderbar mit einer Erkenntnis des Tages abschließen. Sei es als Motivation für den nächsten Tag, wenn etwas besonders gut lief oder auch als Learning, wenn es nicht so gut lief. Bestenfalls schafft man es, auch negative Ereignisse so zu drehen, dass sie zu einer Erkenntnis werden. So gehst du jeden Tag nicht mit “offenen” Gedanken ins Bett.
Verliere nicht den Mut!
Vielleicht hörst du von dem ein oder anderen, was er oder sie während des Lockdowns und während der Kurzarbeit bereits geleistet haben. Lass dich von sowas nicht mitziehen. Es ist vollkommen ok, wenn du mal einen Tag nichts machst und sind wir ehrlich, einen ganzen Tag im Bett verbringen ist schon verlockend.
Habe deine Ziele stehts vor Augen und arbeite daran diese zu erreichen. Plane auf dem Weg dahin aber immer wieder Pausen ein. Jetzt ist nicht die Zeit dir Zeitdruck und Leistungsstress zu bereiten. Deine Freizeit steht dir und deiner persönlichen Entwicklung zu. Bewege dich in deinem eigenen Tempo.