5 Dinge, mit denen du gute Bewerber sofort abschreckst

Gutes Personal ist immer gefragt – doch die besten Talente sind oft schon wieder weg, bevor sie überhaupt bei euch starten. Warum? Viele Unternehmen machen unbewusst Fehler, die Bewerber:innen schon im Prozess abschrecken. Hier erfahrt ihr, welche fünf Stolpersteine euch gute Leute kosten – und wie ihr sie vermeidet.

Dinge mit denen man gute Bewerber sofort abschreckt

In Gastronomie und vielen anderen Branchen gilt: Wer gute Leute gewinnen möchte, muss im Bewerbungsprozess überzeugen. Gerade heute, wo Fachkräfte rar sind, entscheiden oft schon die ersten Eindrücke, ob jemand bleibt – oder sich für ein anderes Angebot entscheidet. Das Problem liegt häufig nicht beim Bewerber oder der Branche, sondern bei kleinen, aber entscheidenden Fehlern, die Unternehmen im Recruiting-Prozess machen.

Hier sind die fünf häufigsten Stolpersteine, die Bewerber:innen schon vor dem ersten Arbeitstag abschrecken – und wie ihr es besser macht.


1. Langsame oder umständliche Bewerbungsprozesse – gute Leute sind schnell weg

In Zeiten von Sofortkommunikation und kurzen Entscheidungswegen erwarten Bewerber:innen schnelle und einfache Abläufe. Doch in der Praxis erleben viele noch immer komplexe Prozesse: mehrere Runden von Vorstellungsgesprächen, lange Formulare, wochenlanges Warten auf Antworten. Das frustriert – und führt dazu, dass Kandidat:innen abspringen.

Schnelligkeit ist hier entscheidend. Rückmeldungen sollten innerhalb weniger Tage erfolgen, die nächsten Schritte klar kommuniziert werden. Kandidat:innen vergleichen – und ein anderer Betrieb, der zügig und professionell agiert, wirkt sofort attraktiver.

Best Practice: Nehmt idealerweise innerhalb von 24 Stunden Kontakt zu den Bewerber:innen auf – oft reicht auch ein kurzes Telefonat aus, bevor ihr ein persönliches Treffen vereinbart. Probearbeitstage können dabei effektiver sein als lange Gesprächsrunden oder Assessment-Center.

  • Bewerbungsprozess schlank halten: weniger Formulare, weniger Runden.

  • Klare Kommunikation von Anfang an – was erwartet die Kandidat:innen?

  • Rückmeldungen innerhalb weniger Tage, idealerweise mit verbindlichen Terminen.

💡Tipp: Ein schlanker, transparenter Prozess ist nicht nur für die Kandidaten attraktiver – auch euer Team spart Zeit und Ressourcen.


💬 2. Mangelnde Kommunikation und fehlende Wertschätzung

Der Bewerbungsprozess ist der erste Eindruck, den ein potenzieller Mitarbeiter vom Unternehmen bekommt. Wenn hier schon die Kommunikation stockt oder unpersönlich bleibt, wirkt das abschreckend. Standardmails, fehlende Antworten oder ein desinteressierter Tonfall lassen Bewerber:innen das Interesse verlieren.

Auch im Gespräch selbst zählt der Ton: Kandidat:innen erwarten Respekt, Offenheit und eine angenehme Atmosphäre. Fragen sollten ehrlich beantwortet, Erwartungen klar formuliert werden. Nach dem Gespräch sind regelmäßige Updates und eine Rückmeldung zum aktuellen Stand selbstverständlich.

Best Practice: Sorgt dafür, dass Bewerber:innen nach jedem Gespräch eine persönliche Rückmeldung erhalten – das stärkt Vertrauen und Wertschätzung, auch bei Absagen. So fühlt sich niemand vergessen oder übergangen.

  • Kommunikation immer persönlich, respektvoll und zeitnah.

  • Feedback nach Gesprächen – auch bei Absagen.

  • Transparenz und Klarheit bei Erwartungen und nächsten Schritten.

💡Tipp: Bewerber:innen sprechen auch mit anderen über ihre Erfahrungen. Ein respektvoller und freundlicher Umgang zahlt sich langfristig aus.


💶 3. Unattraktive Arbeitsbedingungen – die schon im Bewerbungsprozess erkennbar sind

Viele Arbeitgeber warten mit Informationen zu Gehalt oder Arbeitsbedingungen bis zum letzten Moment. Doch für Bewerber:innen ist das ein wichtiger Entscheidungsfaktor. Wenn diese Infos nicht frühzeitig kommen oder unrealistische Erwartungen (z. B. kurzfristige Dienste, keine Rücksicht auf Freizeit) gestellt werden, springen viele ab.

Gerade in der Gastronomie, wo Flexibilität und Belastbarkeit gefragt sind, ist Transparenz der Schlüssel. Wer offen über die Arbeitsbedingungen spricht und auch Vorteile wie Weiterbildung, Teamgeist oder Benefits betont, punktet bei den Bewerber:innen.

Best Practice: Seid von Anfang an ehrlich über Gehalt, Arbeitszeiten und mögliche Benefits. Flexible Dienstpläne oder Weiterbildungsangebote machen euch besonders attraktiv und schaffen Vertrauen.

  • Frühzeitig ehrlich über Konditionen, Arbeitszeiten und Benefits sprechen.

  • Vorteile des Unternehmens klar kommunizieren.

  • Realistische Erwartungen formulieren, um spätere Enttäuschungen zu vermeiden.

💡Tipp: Wenn ihr offen und transparent seid, schafft ihr Vertrauen. Gute Arbeitsbedingungen müssen nicht perfekt sein, aber ehrlich kommuniziert – das macht den Unterschied.


🚨 4. Schlechter erster Eindruck – der bleibt hängen

Der erste persönliche Kontakt prägt das Bild vom Unternehmen. Unvorbereitetheit, Unfreundlichkeit oder chaotische Abläufe im Vorstellungsgespräch lassen Bewerber:innen zweifeln, ob hier die richtige Wahl getroffen wurde.

Ein pünktliches, gut vorbereitetes Gespräch, in dem das Unternehmen klar und authentisch vorgestellt wird, macht den Unterschied. Auch der Arbeitsplatz selbst vermittelt ein Bild: Ist er sauber, organisiert und einladend?

Best Practice: Achtet auf einen sauberen, organisierten Arbeitsplatz und bereitet das Gespräch gut vor. So zeigt ihr Wertschätzung und Professionalität – das bleibt im Gedächtnis.

  • Vorstellungsgespräche gut vorbereiten, pünktlich sein, klar und freundlich kommunizieren.

  • Unternehmenskultur authentisch vorstellen, Erwartungen transparent machen.

  • Auf eine saubere und organisierte Umgebung achten – das zeigt Wertschätzung.

💡Tipp: Auch das Unternehmen „bewirbt“ sich – ein professioneller Auftritt überzeugt die besten Leute.


🚫 5. Schlechter Ruf – der sich rumspricht

Bewerber:innen informieren sich heute vorab über Unternehmen: auf Bewertungsplattformen, in Google-Rezensionen oder über persönliche Kontakte. Schlechte Bewertungen, Kritik an Arbeitsklima oder Führungskräften schrecken ab – oft noch bevor der erste Kontakt stattfindet.

Daher ist es wichtig, aktiv an der Arbeitgebermarke zu arbeiten: durch transparente Prozesse, faire Bedingungen und ein offenes Miteinander. Regelmäßiges Feedback aus dem Team hilft, Schwachstellen frühzeitig zu erkennen.

Best Practice: Zeigt Bewerber:innen echte Einblicke in eure Unternehmenskultur – z. B. durch Mitarbeiterstimmen oder Videos auf eurer Website. Nutzt Team-Feedback, um euch kontinuierlich zu verbessern.

  • Feedback ernst nehmen und Verbesserungspotenziale nutzen.

  • Arbeitgebermarke stärken durch gelebte Werte und ein positives Arbeitsklima.

  • Regelmäßige Rückmeldungen einholen, um den Ruf langfristig zu verbessern.

💡Tipp: Eine gute Reputation entsteht Schritt für Schritt – aber jeder Schritt zählt.


📝 Fazit

Wer heute die besten Leute für sich gewinnen will, muss schon im Bewerbungsprozess überzeugen – mit Schnelligkeit, Transparenz, Respekt und einem professionellen Auftritt. Diese Punkte entscheiden, ob Talente bleiben – oder zur Konkurrenz wechseln. Jetzt ist der richtige Moment, den eigenen Prozess auf den Prüfstand zu stellen und die Arbeitgebermarke zu stärken. Denn die besten Talente warten nicht – sie gehen dorthin, wo sie sich von Anfang an willkommen fühlen.